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Halle 2
Wachstum von Tropfsteinen und Pflanzen




Im Eingangsbereich können wir zahlreiche Stalagmiten von enormer Größe sehen. „Stalagmiten“ nennt man die Tropfsteine, die vom Höhlenboden an aufwärts wachsen. Von der Höhlendecke streben ihnen die „ ,Stalaktiten“ entgegen. Wachsen Stalagmit und Stalaktit zusammen, so entsteht ein „,Stalagnat“. Gerade im Eingangsbereich der zweiten Halle stehen einige dieser Stalagnaten.

Dies sind Tropfsteine, die wie Säulen das Dach der Höhle zu tragen scheinen, so dass man die Halle „Säulenhalle“ nannte. Tropfsteine entstehen durch die Ablagerung von Kalk. Diesen löst Regenwasser mit Hilfe von Kohlensäure auf seinem Weg durch die Höhlendecke aus dem Gestein. Tritt nun kalkhaltiges Sickerwasser in einem Hohlraum wieder an Luft, kommt es zur chemischen Umkehr des Kalklösungsprozesses.

Infolge eines Konzentrationsausgleichs tritt ein Teil der Kohlensäure des Wassers als Kohlenstoffdioxid in die Höhlenluft über. Vorher von der Kohlensäure gelöster Kalk wird bei diesem Umwandlungsprozess frei und erschafft so über viele Jahrtausende eindrucksvolle Tropfstein- und Sintergebilde. Die Geschwindigkeit des Tropfsteinwachstums schwankt von Höhle zu Höhle stark und ist von vielen Faktoren abhängig:  von der Wasserzufuhr, der Konzentration der Kohlensäure im Wasser und der des CO2 in der Höhlenluft. 

Als groben Richtwert kann man ein Wachstum von 1 cm in circa 60 bis 80 Jahren annehmen. Im Bereich elektrischer Beleuchtung gedeihen in der Höhle Pflanzen, die „Lampenflora“. Dadurch entsteht in der Höhle ein ganz neues, eigenes Ökosystem mit zum Teil seltenen Pflanzen. Das Wachstum von Pflanzen schadet der Höhle jedoch auf zweierlei Weise. Zum einen beraubt es die Höhle ihres ursprünglichen Aussehens. Statt schneeweißer Sinterlandschaft findet man von Algen überzogene Tropfsteine, die zuweilen sogar ganz von Moosen überwuchert sind.

Andererseits scheiden die Pflanzen, vor allem die größeren Moose, im Wurzelbereich kleine Mengen an Säuren aus, die die Nährstofflöslichkeit verbessern, aber gleichzeitig die Tropfsteine, die ja fast ausschließlich aus Kalkstein bestehen, angreifen und nach und nach zerstören.